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Chinesische Kräutertherapie

Chinesische Kräutertherapie

Ein weites Feld der Chinesischen Medizin ist die Methode der Kräutertherapie. Dabei handelt es sich um das Vermengen unterschiedlicher Teile von Pflanzen und Mineralien nach alten, hoch wirksamen Rezepturen. Diese werden meistens zu einem potenten Sud zum Einnehmen gekocht.

Je nach der gewünschten Wirkentfaltung finden die in die Erde hineinwachsenden Wurzeln, die in den Himmel ragenden Stengel, Blätter, Blüten, Früchte und schöpferischen Samen der Pflanzen Verwendung. Bei Bedarf fügt man den Mischungen auch Mineralien, also schwerere Substanzen wie zum Beispiel zermahlene Muschelschalen, hinzu.

Rezepturen

Im Laufe der letzten Jahrhunderte und teilweise sogar Jahrtausende entwickelten sich nach und nach feingeistig komponierte Rezepturen. Es gibt eine Vielzahl verschiedenster Rezepturen, die bei vielen Krankheitsbildern, Symptomen oder Beschwerden zur Geltung kommen können. Dank der langen Erfahrung, die die Menschheit auf dem Gebiet der Kräuterkunde hat, steht uns heute ein detailliertes System zur Verfügung.

Das Besondere der Kräutertherapie besteht in dem Umfang der Variationsmöglichkeiten. Dabei werden Patienten mit gleichem Krankheitsbild nicht zwangsläufig mit der gleichen Rezeptur behandelt, sondern es wird je nach Ursprung des Ungleichgewichts und des Gesamtbilds des Patienten die entsprechende ausgewählt und verschrieben. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, die Dosis einzelner Substanzen der gleichen Rezeptur anzupassen oder gar einzelne Pflanzen oder Mineralien ergänzend hinzuzufügen oder herauszunehmen, um die Wirkung zu verstärken oder zu lenken.

Anwendung früher und heute

Traditionell wurden den Patienten mehrere Rationen für jeweils ein bis zwei Tage ausgehändigt. Das hieß, dass man zum Teil täglich eine Ration kochen musste. Heutzutage jedoch verschreibt man viele Rezepturen mit einer Ration für ein bis zwei Wochen, da man den aus der Abkochung gewonnenen Heiltee im Kühlschrank aufbewahren kann. Es gibt mittlerweile auch Apotheken, die das Kochen und Abfüllen der Rezepturen für einen Aufpreis übernehmen. Unter anderem besteht auch die Möglichkeit der Einnahme von Pulvern (Granulate), die ganz einfach in heißem Wasser aufgelöst werden. Allerdings eignen sich einige Rezepturen mehr und andere weniger zur Einnahme als Pulver. Als dritte Variante gibt es das Verarbeiten zu Pillen aus den getrockneten Kräutern. Ursprünglich wurde dabei Honig als Bindemittel verwendet. Allerdings werden in hiesigen Apotheken die Kräuter einfach nur in Tablettenform gepresst.

Je nach Krankheitserscheinung kann die Therapie mit Kräutern wenige Tage bis mehrere Wochen andauern.

Diese Form der Therapie ist jedoch kein Ersatz für Akupunktur, sondern vielmehr entweder als eine Ergänzung oder eigenständige Methode zu betrachten.

Um ein besseres Gespür für den Einsatz der Kräuter zu bekommen, arbeitete ich in einer Apotheke, die auf das Zusammenstellen chinesischer Kräuterrezepturen spezialisiert ist.